www.wormser-schachverein.de > 1. Mannschaft 05.03.2022
.

1. Mannschaft 05.03.2022

05.03.2022  2. Bundesliga - 1. Mannschaft - Zwei knappe Niederlagen zum Saisonauftakt

Die 2.Bundesliga Süd startete mit etwas Verspätung in die Saison 2021/22 am 4.- und 5. März. Unsere Mannschaft bekam es dabei direkt mit zwei Konkurrenten aus der Region zu tun, man kann von Derbys sprechen. Die Gegner lauten an Spieltag 1 TSV Schott Mainz und an Spieltag 2 SG Speyer-Schwegenheim 2012 e.V. Dementsprechend hoch war die Motivation, vor allem da auch das letzte Mannschaftsspiel wieder neun Monate zurück lag.
Insbesondere Schott Mainz zählt zu unseren direkten Konkurrenten um den Kampf gegen den Abstieg, der erste Spieltag ist also gleich auch so etwas wie ein Endspiel. Schon nach der Eröffnung war bei einigen Partien das Ergebnis absehbar und so zeigte sich, dass wir an den vorderen Brettern Probleme bekamen, während wir an den hinteren Brettern sehr aussichtsreiche Stellungen hatten. Dies entspricht auch der Elo der jeweiligen Bretter, wo Schott Mainz insbesondere an Brett 1-4 jeweils ca. 200 Punkte stärker besetzt ist. Der Debütant Tobias Bärwinkel, vom SK Landau nach Worms gewechselt, geriet gegen einen guten internationalen Meister ins Hintertreffen und schon früh war klar, dass die Partie schlecht enden wird. Bei Dennis Naßhan zeichnete sich nach der Eröffnung ebenfalls eine Niederlage gegen einen starken internationalen Meister ab. Aussichtsreicher sah es hingegen an Brett 1 und 4 aus, obwohl an diesen Brettern die stärksten Spieler von Schott Mainz sitzen. Pascal Karsay spielte gegen den ehemaligen Weltklassespieler Großmeister Eric Lobron und Roland Ollenberger gegen den Großmeister Slavko Cicak, beide mit einer Wertungszahl von ca. 2500 Elo. Insbesondere die Stellung bei Ollenberger war sehr aussichtsreich und womöglich hätte er mit einer aggressiveren Spielweise sehr gute Siegchancen gehabt, doch leider verlor er nicht nur den Faden, sondern auch die Partie. Karsay kam in einer spannenden Stellung, in welcher er sich eine gute Stellung erarbeitete, leider in Zeitnot und stellte die Partie einzügig ein. An Brett 5 debütierte Karl-Jasmin Muranyi (wie Bärwinkel von Landau nach Worms gewechselt), der bereits eine WSV-Vergangenheit hat und legte gleich mit einem Sieg einen sehr gelungenen Einstand hin. Johannes Feldmann musste in einer umkämpften Partie an Brett 6 Remis machen. An Brett 7 gewann David Musiolik sehr überzeugend gegen einen Fidemeister und an Brett 8 spielte unser Ersatzspieler Patrick Völbel stark auf und besiegte einen in etwa gleichstarken Gegner.
So lautet das Endergebnis leider 3,5:4,5 für Schott Mainz. Insbesondere das Ergebnis an Brett 1 ist bitter, da hier mit ein bisschen mehr Glück auch Punkte für Worms möglich waren.
Gegen Speyer-Schwegenheim, nominell stärker als Schott Mainz besetzt, wurde es nicht leichter und an den vorderen Brettern waren wir hier auch wieder unterlegen. An den hinteren Brettern zeigte sich erneut, dass wir mithalten können. Karsay musste sich mit dem Großmeister Imre Hera messen, der mit einer Elo von fast 2600 natürlich klar favorisiert war. Doch die Eröffnung und das Mittelspiel verliefen für Karsay sehr gut und so kam er in ein ausgeglichenes Endspiel, welches er nach fast sechsstündigem Kampf leider doch verloren hat. Naßhan und Bärwinkel kamen erneut nach der Eröffnung in unangenehme Stellungen. Die Gegner waren auch ein Großmeister bzw. ein internationaler Meister. Naßhan bewies, dass er sehr gut verteidigen kann und hielt die schwierige Stellung über fünf Stunden lang, bis es im Endspiel dann doch leider verloren war. Bei Bärwinkel war der Schaden nach der Eröffnung irreparabel und der schwache König gab den Ausschlag. Ebenfalls ins Hintertreffen ist Feldmann geraten, der nach einem starken Figurenopfer seiner Gegnerin, weibliche Großmeisterin, ins Matt gelaufen ist. Muranyi ließ mit Weiß nichts zu und verbuchte ein schnelles Remis. Völbel hielt seine Stellung gegen einen stärkeren Gegner auch Remis. Ollenberger spielte am Sonntag sehr stark auf und schlug mit Schwarz einen Großmeister mit einer Elo von ca. 2450. Das für ihn typische Grinsen und die geballte Faust beim Jubeln konnte er sich nicht verkneifen. Mit seinem zweiten Sieg im zweiten Spiel zeigte Musiolik zu was er imstande ist und schlug einen internationalen Meister mit einer Elo von um die 2300.
Das Endergebnis beträgt also 5:3 für Speyer-Schwegenheim, gut verkauft haben wir uns trotzdem.
Es war absehbar, dass die zum Großteil gekauften Mannschaften unserer Mannschaft überlegen sind, doch dass wir mithalten konnten, macht Mut für die weiteren Begegnungen. Letztendlich wird in Worms nicht des Geldes wegen Schach gespielt und insofern können wir gut damit leben, nur Lehrgeld zu zahlen.

 

FM Roland Ollenberger (links) gegen Johannes Feldmann (rechts)

Das Bild zeigt das neue Spitzenbrett: Fidemeister Pascal Karsay