Anna Endreß ist Deutsche Meisterin!

Als einziger Verein in Rheinland-Pfalz mit drei Teilnehmern am Start · Patrick Völbel gut platziert

 

Grandioser Erfolg für den Wormser Schachverein! Die zehnjährige Anna Endreß gewann in ihrer Altersklasse den Titel und qualifizierte sich damit zum zweiten Mal in Folge für die Jugendweltmeisterschaften.

Großen Jubel gab es nach der letzten Runde und erst recht bei der Siegerehrung, als Anna aus den Händen der Turnierleitung und des Willinger Bürgermeisters Pokal und Siegerurkunde überreicht bekam. Ein spannendes Turnier und ein geradezu dramatischer Schlusstag fanden damit gleichzeitig ihren Höhepunkt und Abschluss. Und dramatisch war es allemal, was sich in der Finalrunde der Altersklasse U10 abgespielt hatte. Wie berichtet, hatte Anna Endreß die Meisterschaft furios begonnen und lag zwischenzeitlich sogar in der Gesamtwertung – Jungen und Mädchen spielten ein gemeinsames Turnier – ganz weit vorne. Allerdings folgten dann in den Runden sieben bis neun gleich drei Niederlagen in Folge, durch die sie ein Stück weit zurückgereicht wurde und darüber hinaus auch den ersten Platz in der Mädchenwertung verlor. Ihr bekannt großes Kämpferherz war nunmehr in den letzten beiden Partien gefragt. Nach der zehnten und vorletzten Runde lag Anna nach wie vor auf dem zweiten Platz im Mädchenturnier, einen halben Punkt hinter der Führenden. Die Auslosung der Schlussrunde wollte es so, dass sich die beiden zwar nicht direkt am Brett gegenüber saßen, aber nur um wenige Meter voneinander getrennt. Die Anspannung war groß, beide konnten sich quasi die ganze Zeit über beobachten; wer würde am Ende die stärkeren Nerven haben? Schon bald hatte sich Anna einen deutlichen Vorteil erkämpfen können, und es war klar, dass sie ihre Partie gewinnen würde. Der Druck lag somit hauptsächlich auf ihrer Konkurrentin Johanna Blübaum, die diesem letztendlich nicht standhalten konnte und verlor. Nach dem dritten Platz im Vorjahr gelang Anna Endreß somit der Sprung auf das oberste Siegertreppchen. Im Namen des Wormser Schachvereins sei ihr auf diesem Wege dazu herzlich gratuliert. Erwähnenswert ist noch, dass sie im Gesamtfeld der immerhin 90 Teilnehmer mit ihren sieben Siegen den geteilten 12.Platz belegte.

Mit Julia Bauer trat in der gleichen Altersklasse eine zweite Spielerin des Wormser Schachvereins an. Sie hatte sich etwas überraschend für die Deutschen Meisterschaften qualifiziert und tat sich anfangs doch etwas schwer. Doch in der zweiten Turnierhälfte zeigte auch Julia ihr Können und vergab durch kleine Unachtsamkeiten eine noch bessere Platzierung. Allein die Teilnahme an den nationalen Titelkämpfen war jedoch schon ein riesiges Erlebnis.

Durchaus erfolgreich verliefen die Deutschen Meisterschaften auch für den dritten WSV-Schützling Patrick Völbel, der in der U14 an den Start ging. Im enorm stark besetzten Teilnehmerfeld gehörte er trotz seiner unbestrittenen Klasse eher zu den Außenseitern. Umso erfreulicher, dass es ihm nach leichten Anfangsschwierigkeiten gelang, mit der Konkurrenz sehr gut mitzuhalten. Nach neun Runden standen für Patrick bei seinen zweiten Deutschen Meisterschaften vier Punkte zu Buche; mit seinen gezeigten Leistungen war der fünffache Rheinhessenmeister nach eigener Aussage zufrieden.

Kurz zusammengefasst waren die Deutschen Jugendeinzelmeisterschaften 2003 für den Wormser Schachverein ein voller Erfolg, der einmal mehr die ausgezeichnete und erfolgreiche Jugendarbeit von Patrick Boos und Torsten Dauenheimer verdeutlicht. Unbedingt hervorzuheben sind noch die ausgezeichneten Spielbedingungen im sauerländischen Willingen sowie der reibungslose Turnierverlauf.