Einen waschechten Außenseiter als Sieger brachte das Meisterturnier der diesjährigen rheinhessischen Titelkämpfe hervor: Pavel Zolotarev vom Wormser Schachverein! Er siegte am Ende mit einem Zähler Vorsprung vor IM Vadim Chernov und Thomas Steinkohl (ebenfalls WSV). Unter den 18 Teilnehmern im Meisterturnier befanden sich übrigens insgesamt sieben WSV´ler. Nach den ersten vier der insgesamt sieben Runden sah Chernov noch wie der sichere Sieger aus; er gewann bis dato alle Partien und führte souverän. Doch das zweite Wochenende brachte noch einmal Bewegung in die Tabelle, denn vor der Schlussrunde lagen gleich vier Spieler gemeinsam in Front. Überraschenderweise konnte von diesem Quartett nur Zolotarev noch einen Punkt einfahren, die anderen drei verloren ihre Partien. So fiel der Sieg schlussendlich deutlicher aus, als es dem Turnierverlauf entsprochen hatte. Nichtsdestotrotz ist es ein verdienter Erfolg für den Jugendspieler des Wormser Schachvereins, der ihm neben den 200 € Siegprämie auch die Qualifikation für das Meisterturnier der Rheinland-Pfalz-Meisterschaften in diesem Sommer einbrachte.
Auch im Hauptturnier I (24 Teilnehmer) stellte der WSV mit sechs Spielern das größte Kontingent. In Szene setzen konnte sich vor allem Marcus Barbie, Nr. 10 der Setzliste. Er spielte das ganze Turnier über in der Spitzengruppe mit und wurde schließlich mit dem dritten Platz belohnt. Auch Frank Schäfer (Rang vier) und Peter Schalk (Rang acht) sorgten für erfreuliche Ergebnisse. Sieger im Hauptturnier I wurde Dr. Stephan Kobs (SC Lerchenberg) vor Andreas Wissemann (Vorwärts Orient Mainz).
Das Meisterturnier II (18 Teilnehmer, für Spieler bis DWZ 1500) wurde eine sichere Beute des topgesetzten Michael Roth (SC Lerchenberg), der mit anderthalb Zählern Vorsprung überlegen gewann. Ihm folgten auf den Plätzen Andre Marbe (SC Landskrone-Altrhein) und überraschend Joachim Fink (SV Worms 1878), der damit einen schönen Erfolg für sich verbuchen konnte. Im gleichen Turnier gewann Julia Zachmann den Titel der rheinhessischen Damenmeisterin.
Zum Seniorenturnier fanden sich zehn Schachfreunde ein, die um den Titel kämpften. Souveräner Rheinhessenmeister wurde Michail Minz (SK Gau-Algesheim), der ungeschlagen blieb ebenso wie der zweitplatzierte Rolf Girg (Multatuli Ingelheim). Hinter den beiden landete erfreulicherweise Robert Herzog vom Wormser Schachverein, der in der Setzliste nur das Schlusslicht bildete.
Das abschließende Schnellschachturnier (56 Teilnehmer) war gewohnt stark besetzt und versprach einen spannenden Verlauf. Ungeschlagener Sieger wurde nach sieben Runden IM Vadim Chernov (WSV); er konnte sich mit einem halben Zähler Vorsprung vor Patrick Sieber (SC Landskrone-Altrhein) und FM Gerd Treppner (TSV Schott Mainz) durchsetzen.
Die rheinhessischen Einzelmeisterschaften 2004 waren für den Wormser Schachverein wiederum ein voller Erfolg mit reichlich guten Platzierungen. Heraus ragt selbstverständlich das überragende Abschneiden der WSV-Spieler im Meisterturnier.