Aufstiegsträume enden mit bösem Erwachen

 

Viel hatte sich die erste Mannschaft des Wormser Schachvereins vor der Saison vorgenommen. Mit der Verpflichtung von IM Atanas Kurtenkov und der Verstärkung durch die Jugendlichen Roland Ollenberger und Patrick Völbel sollte ein weiterer Anlauf in Richtung 1. Rheinland-Pfalz-Liga unternommen werden. Einen ersten Dämpfer erhielt dieses Vorhaben durch die knappe Niederlage bei den Sfr. Heidesheim, und am siebten Spieltag kam nun das wohl endgültige Aus.

Hoffnungsvoll reiste das Team zum Auswärtsspiel beim SC Pirmasens. Die Schuhstädter lagen punktgleich mit Heidesheim und dem WSV an der Tabellenspitze, hatten aber das schlechteste Brettpunktverhältnis. Sie mussten also ebenso wie die Wormser voll auf Sieg spielen. Nach etwa drei Stunden Spielzeit schien noch beinahe jedes Ergebnis denkbar. An den hinteren Brettern standen die Wormser ausgeglichen, und vorne glaubte man sich sogar leicht im Vorteil. Doch weit gefehlt! Am ersten Brett hatte es IM Atanas Kurtenkov mit dem starken FM Fred Feibert zu tun. Trotz zwischenzeitlichem Mehrbauern konnte Kurtenkov seine Stärken nie wirklich entfalten und musste letztlich sogar seine erste Niederlage in Diensten des Wormser Schachvereins quittieren. Thomas Steinkohl an Brett zwei war aus der Eröffnung eigentlich mit klarem Vorteil hervorgegangen, versäumte dann jedoch mehrmals eine bessere Fortsetzung und verlor nach einem weiteren Fehler. Dramatisch das Geschehen an Brett 3: Pavel Zolotarev spielte gegen den vielfachen Pfalzmeister Herbert Dietzsch. Diesem gelang das Kunststück, Zolotarev wenige Sekunden vor der Bedenkzeitüberschreitung zur Aufgabe zu zwingen. Unbedingt erwähnenswert ist das faire Verhalten des Wormser Spielers, der die aussichtslose Stellung aufgab und nicht auf einen „Zeitsieg“ spekulierte. Da auch Gregor Werner seine Partie nicht halten konnte, stand an den ersten vier Brettern das aus Wormser Sicht desaströse Ergebnis von 0:4 zu Buche. Da half es wenig, dass an den hinteren Brettern durch Roland Ollenberger, Patrick Boos und Patrick Völbel wenigstens zwei Zähler eingefahren werden konnten; die Niederlage konnte dadurch nicht mehr abgewendet werden.

2:6 in Pirmasens – dieses deutliche Ergebnis spiegelt den Kampfverlauf vielleicht nicht genau wieder, aber nichtsdestotrotz bedeutet es das fast sichere Ende der Aufstiegsträume. Zwei Spieltage vor Schluss rangiert die erste Mannschaft nun zwei Zähler hinter Heidesheim und Pirmasens. Zwar treffen diese beiden Teams in der letzten Runde aufeinander, doch es wäre ja noch ein weiterer Ausrut­scher vonnöten, um den WSV doch noch auf Platz eins zu hieven.

Die Einzelergebnisse: IM Atanas Kurtenkov – FM Fred Feibert 0:1, Thomas Steinkohl – Ansgar Barthel 0:1, Pavel Zolotarev – Herbert Dietzsch 0:1, Gregor Werner – Gerd Gnichtel 0:1, Roland Ollenberger – Frank Scherer 1:0, Patrick Boos – Mathias Siewert 0,5:0,5, Patrick Völbel – Helmut Ortinau 0,5:0,5, Heinz-Jürgen Jaap – Andreas Busch 0:1.

 

 

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