Wormser Schachverein muss Rückschlag im Aufstiegsrennen hinnehmen
Im absoluten Topduell der 2. Rheinland-Pfalz-Liga Süd trafen die Sfr. Heidesheim und die erste Mannschaft des Wormser Schachvereins aufeinander. Die Ausgangssituation war für die Gäste aus der Nibelungenstadt günstig, führten sie doch mit zwei Punkten Vorsprung die Tabelle an. Und in absoluter Bestbesetzung wollte man auch bei den alten Rivalen in Heidesheim punkten.
Doch der Tag stand unter keinem guten Stern: Nach einem Kurzremis von Pavel Zolotarev wurde Thomas Steinkohl nach fehlerhafter Eröffnungsbehandlung rasch überspielt, 0,5:1,5. Patrick Boos hatte seinen Gegner in stürmischem Stil beinahe vom Brett gefegt, verpasste aber zweimal die bessere Fortsetzung. Plötzlich bekam der Gegner Initiative und konnte gegen die nun reichlich konsternierten Wormser auf 2,5:0,5 für Heidesheim erhöhen. Gewohnt souverän war die Vorstellung im IM Atanas Kurtenkov am Spitzenbrett, der auch die letzten Endspieltricks seines Kontrahenten durchschaute und verkürzen konnte. Nach dem Sieg von Gregor Werner über Andreas Haasler stand es dann 2,5:2,5, nur die hinteren drei Bretter waren noch umkämpft. Dort ruhten die Wormser Hoffnungen vor allem auf den Jugendspielern Roland Ollenberger und Patrick Völbel, denen eigentlich sog. „lösbare Aufgaben“ gegenübersaßen. Völbels Gegner verteidigte sein Turmendspiel jedoch so exakt, dass der Wormser auch beim besten Willen keinen Gewinnweg fand und schließlich in die Punkteteilung einwilligte. Die Partie Winterlik – Ollenberger war geprägt von wildesten taktischen Verwicklungen, bei denen wohl beide Spieler zwischenzeitlich auf der Siegerstraße waren. Doch am Ende wurde zuviel Material getauscht, und auch diese Partie endete remis. Beim Stande von 3,5:3,5 fiel die Entscheidung am sechsten Brett. Dort hatte sich ein grippegeschwächter Vladimir Tchilinguiri in ein Endspiel mit Minusqualität gekämpft. Die Stellung war sehr schwierig zu verteidigen, und sein Heidesheimer Gegner kam nach und nach auf die Siegerstraße. Nach knapp sieben Stunden Spielzeit musste Tchilinguiri schließlich aufgeben, und die Heidesheimer konnten sich über den knappen, aber nicht unverdienten Heimsieg freuen.
Die Einzelergebnisse: Dirk Loef – IM Atanas Kurtenkov 0:1, Steffen Enzmann – Pavel Zolotarev 0,5:0,5, Christoph Klein – Thomas Steinkohl 1:0, Andreas Haasler – Gregor Werner 0:1, Thomas Hettergott – Patrick Boos 1:0, Holger Krannich – Vladimir Tchilinguiri 1:0, Jürgen Winterlik – Roland Ollenberger 0,5:0,5, Andreas Grün – Patrick Völbel 0,5:0,5.
In der Tabelle der 2. Rheinland-Pfalz-Liga Süd liegen Worms und Heidesheim nun mannschafts- und brettpunktgleich an der Spitze; allerdings hat Heidesheim natürlich den direkten Vergleich gewonnen. Auch der SC Pirmasens kommt auf 8:2 Mannschaftspunkte und hat lediglich zwei Brettpunkte weniger. Der Kampf um den Aufstieg bleibt also eine spannende Angelegenheit, wahrscheinlich sogar bis zum allerletzten Spieltag.