WSV-Frauen verlieren in Duisburg-Walsum
Mit einer deutlichen Niederlage kehrte die Frauenmannschaft des Wormser Schachvereins von ihrer weiten Reise zum Auswärtsspiel in Duisburg zurück. Gegen den Walsumer SC gab es eine 0:4-„Höchststrafe“, wodurch der WSV zunächst einmal auf den letzten Tabellenplatz zurückgefallen ist.
Im Vergleich zum letzten Spiel bei der SG Ensdorf trat man mit einer auf drei Positionen veränderten Aufstellung an. Für Anne Reiske und Kirstin Auburger waren als Gastspielerinnen diesmal Jeannine Reißmann (SG Neukirchen/Erzgebirge) und Eva Biebinger (TSG Mutterstadt) im Einsatz, und anstelle von Melanie Meaker besetzte Helen Egli das vierte Brett. Die Mannschaft ging gut vorbereitet in die Begegnung – auf Grund der großen Entfernung war man bereits am Samstag angereist – und rechnete sich durchaus einige Chancen aus. Doch nach Wertungszahlen waren die Frauen des Walsumer SC favorisiert.
Dies galt am deutlichsten für das erste Brett, wo es Inna Beliantseva mit Sonja Bokalic zu tun hatte, die exakt 500 DWZ-Punkte mehr aufwies. Dies konnte Beliantseva auch nicht durch den Vorteil der weißen Steine ausgleichen und verlor nach einem Figureneinsteller. Jeannine Reißmann saß der wertungsstärksten Walsumerin – Brigitte Reiter – gegenüber. Es entwickelte sich eine interessante Partie mit entgegengesetzten Rochaden, bei der Reißmann anfänglich vorteilhaft zu stehen schien. Doch im weiteren Verlauf erhielt ihre Gegnerin die Initiative und eroberte einen Bauern, welchen sie im entstandenen Endspiel dann auch zum Sieg verwerten konnte. Am dritten Brett lautete die Begegnung Eva Biebinger – Antonietta Tumminello. Aus der Englischen Eröffnung heraus kam es zu einer eher statischen Stellung mit vielen blockierten Bauern und wenig Raum. Biebinger hatte am Damenflügel zunächst einigen Druck ausüben können, doch nach mehreren ungenauen Zügen drohte sich das Blatt zu wenden. Und tatsächlich konnte ihre Gegnerin die Tempoverluste ausnutzen und drang schließlich gewinnbringend über die h-Linie ein. Abwechslungsreich verlief auch die Partie am vierten Brett zwischen Helen Egli und Ursel Koßlowski. Die Wormser Spielerin hatte nach ungenauer Eröffnungsbehandlung zunächst zwei Bauern eingebüßt und schien schon auf der Verliererstraße. Mit druckvollem Spiel gelang es Helen Egli jedoch, einen Bauern zurückzugewinnen. Gerade als die Partie endgültig zu kippen schien, übersah sie eine Springergabel und büßte entscheidend Material ein.
Nach dreieinhalb Stunden war der Endstand von 4:0 für den Walsumer SC besiegelt. Wenn man die Partieverläufe berücksichtigt, ist das Ergebnis wohl ein wenig zu deutlich, aber andererseits unterliefen den Frauen aus Duisburg insgesamt fast keine Fehler; verdient war der Sieg also allemal. Für die WSV-Frauenmannschaft hat sich die Tabellensituation in der Regionalliga Südwest nicht gerade günstig entwickelt: Die SG Ensdorf und TSV Schott Mainz II haben die Wormserinnen nun beide überholt. Schott Mainz II ist am 5. März der nächste Gegner, bei dem auf alle Fälle etwas Zählbares geholt werden sollte, um nicht auf dem Abstiegsplatz zu verbleiben. Denn das letzte Spiel der Saison bestreitet der WSV am 9. April zuhause gegen den designierten Meister ISV Freibauer Eikamp.