76. Pfälzischer Schachkongress in Grünstadt

Hauptturniersiege für Roland Ollenberger und Patrick Boos  ·  Über 700 Teilnehmer

 

Die Hauptschule Leiningerland in Grünstadt war an den beiden vergangenen Wochenenden der Mittelpunkt der pfälzischen Schachwelt, anlässlich des 76. Pfälzischen Schachkongresses. Sage und schreibe 712 Spielerinnen und Spieler beteiligten sich an den verschiedenen Turnieren, darunter auch erstmals seit fast dreißig Jahren Spieler des Wormser Schachvereins. Nach dem Wechsel zum Pfälzischen Schachbund nehmen WSV-Akteure wieder an DEM Traditionsturnier in der Pfalz teil, welches der Wormser Schachverein selbst schon dreimal ausgerichtet hat.

Auf dem Plan des ersten Turnierwochenendes stand unter anderem das fünfrundige offene Turnier. Mit am Start waren vom WSV Gregor Werner und Patrick Völbel. Gegen stärkste Konkurrenz – u.a. gegen die Turnierfavori­ten und FIDE-Meister Rene Dausch und Andrej Dubkov – erreichte Völbel drei Zähler und belegte einen ausgezeichneten sechsten Platz. Ebenso viele Punkte holte Gregor Werner und kam auf Rang acht ein. Sieger des offenen Turnieres wurde Volker Schneider vom SC Thallichtenberg.

Am zweiten Turniertag fand in Grünstadt das Einzelblitzturnier statt. Insgesamt 79 Spieler nahmen die 19 Runden im verzögerten Schweizer System in Angriff. Das spannende Turnier gewann schließlich FM Karl-Jasmin Muranyi vom SC Bann. Einen guten neunten Platz erreichte WSV-Spieler Roland Ollenberger.

Ollenberger war gleichzeitig auch Favorit in Gruppe 1 des Hauptturnieres. Insgesamt gab es fünf Gruppen zu je 25 Spielern; die jeweiligen Gruppensieger konnten sich für das nächstjährige Meisteranwärterturnier qualifizieren. Das Feld in Gruppe 2 wurde angeführt von WSV-Präsident Patrick Boos, der sich ebenso gute Chancen ausrechnete wie Mike Martin in Gruppe 4. Nach dem ersten Turnierwochenende und vier der sieben Runden lagen die drei genannten Spieler allesamt aussichtsreich im Rennen. Einen tollen Start erwischte auch Jugendspieler Daniel Kröger, der aus den ersten vier Runden gegen deutlich stärkere Gegner zwei Punkte holen konnte; gleiches galt auch für Inna Beliantseva. Am Karfreitag fielen in den Hauptturnieren bereits die ersten Vorentscheidungen: Roland Ollenberger gewann beide Partien am Freitag und lag mit 5,5 Punkten aus sechs Partien souverän in Führung. Die Tabellenspitze erobert hatte inzwischen auch Patrick Boos, dessen 4,5 Zähler bei mehreren Verfolgern jedoch noch kein sicheres Polster darstellten. Durch eine Niederlage in der fünften Runde verpasste dagegen Mike Martin die Chance, sich an die Tabellenspitze zu setzen. In der siebten und letzten Runde krönte Roland Ollenberger mit dem sechsten Sieg seine gute Leistung und gewann das Hauptturnier 1 mit einem ganzen Punkt Vorsprung. Lohn war neben Pokal und Urkunde die Qualifikation für das Meisteranwärterturnier 2008. Selbige sicherte sich auch Patrick Boos, der seine letzte Partie gewann und seinen ersten Tabellenplatz knapp nach Feinwertung behaupten konnte. Durch zwei Siege zum Abschluss verbesserte sich Mike Martin noch auf einen ebenfalls erfreulichen dritten Rang. Exakt diesen Platz belegte Inna Beliantseva in der Damenwertung – eine gute Leistung. Gleichzeitig mit Meister- und Hauptturnieren ging auch das Seniorenturnier zu Ende, unter dessen 28 Teilnehmern auch Josef Daitche und Benno Jastroch von Wormser Schachverein waren. Jastroch holte insgesamt vier Zähler und belegte Platz zwölf, für Daitche blieben 2,5 Punkte und Rang 23.

Nach der von Landesspielleiter Klemens Ranker durchgeführten Siegerehrung fand zum Abschluss des 76. Pfälzischen Schachkongresses das traditionelle Mannschaftsblitzturnier. Im riesigen Feld von 53 Mannschaften wollte das WSV-Team in der Besetzung Torsten Dauenheimer, Roland Ollenberger, Patrick Boos und Gregor Werner um eine vordere Platzierung kämpfen. Siebzehn Runden wurden gespielt, die Mannschaft des Wormser Schachvereins erzielte dabei zehn Siege, fünf Unentschieden und nur zwei Niederlagen. Lohn war in der Endtabelle ein vierter Platz, nur einen Wimpernschlag hin­ter dem drittplatzierten SK Landau. Sieger des Blitzturnieres wurde das Team SK Ludwigshafen I vor der TSG Mutterstadt I.

Von allen Seiten ausdrückliches Lob erfuhr der Ausrichter TSG Grünstadt für die hervorragende Organisation dieser Großveranstaltung. Souverän zeigte sich auch die Turnierleitung um Klemens Ranker, Gregor Johann und Rudi Kirschbaum. Für den Wormser Schachverein war dieser erste Pfälzische Schachkongress seit mehr als einem Vierteljahrhundert ebenso ein voller Erfolg.

 

 

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