Spitzenspiel verloren – Tabellenführung verteidigt

 

Dieses etwas kuriose Fazit steht für die erste Mannschaft des Wormser Schachvereins nach dem Heimspiel gegen die Sfr. Heidesheim zu Buche. Mit einem Sieg wäre im Aufstiegsrennen der 1. Rheinland-Pfalz-Liga schon eine kleine Vorentscheidung gefallen: Drei Punkte Vorsprung waren möglich. Eigentlich stand das Spiel unter guten Vorzeichen, denn die Wormser traten in Bestbesetzung an, während bei den Gästen zwei wichtige Spieler fehlten. Die Zuversicht mehrte sich nach gut zwei Stunden, als Torsten Dauenheimer und Pavel Zolotarev mit Schwarz jeweils sichere Punkteteilungen erreichten. An der Mehrzahl der noch offenen Bretter hatte die Heimmannschaft inzwischen zumindest ordentliche, teils sogar klar bessere Stellungen erspielt. Doch dann kam es Schlag auf Schlag: Innerhalb einer halben Stunde gingen drei eigentlich viel versprechende Partien verloren – allesamt mit Weiß – so dass es aus Wormser Sicht urplötzlich 1:4 stand. Die drei noch laufenden Partien mussten also gewonnen werden, um wenigstens noch ein Unentschieden zu erreichen. IM Atanas Kurtenkov eröffnete die Aufholjagd und überspielte seinen Gegner nach allen Regeln der Kunst – 2:4. Nun kämpften noch GM Petar Genov und Roland Ollenberger, beide in zumindest noch Hoffnung machenden Stellungen. Ollenberger war in einem beinahe studienartigen Endspiel gelandet, welches die Berechnung langer Zugfolgen erforderte. Dies kostete seinen Gegner fast die komplette Bedenkzeit, doch er fand immer wieder gute Verteidigungszüge. Gleiches galt für das Heidesheimer Spitzenbrett; ihm gelang schließlich sogar ein Figurenopfer, durch welches der Wormser Großmeister in so große Bedrängnis geriet, dass er ins Remis einwilligen musste. Die letzte Partie endete kurz darauf ebenfalls unentschieden, somit war die 3:5-Heimniederlage „perfekt“.

Nach fünf von neun Spieltagen führt die erste Mannschaft noch immer die Tabelle der 1. Rheinland-Pfalz-Liga an. Verfolger SC Pirmasens verlor ebenfalls und liegt nun gleichauf mit Heidesheim einen Punkt hinter den Nibelungenstädtern.

Die Einzelergebnisse: GM Petar Genov (0,5), IM Atanas Kurtenkov (1), Roland Ollenberger (0,5), Gregor Werner (0), Torsten Dauenheimer (0,5), Patrick Völbel (0), Pavel Zolotarev (0,5), Olaf Nazarenus (0).

 

 

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