Schachsport
0 Einleitung
Der Sport zieht die Menschen in seinen Bann, und zwar mehr als er es jemals getan hat. Er ist auch das Gesprächsthema Nummer eins, da jeder durch die Medien Zugang zum Sportgeschehen hat. Doch gibt es eigentlich ,,den Sport" als solchen? Die Vielfältigkeit seiner Erscheinungsformen, die Verbindung des Sports zu den anderen Bereichen des Lebens machen es schwierig, den Begriff Sport genau zu bestimmen.
Diese Arbeit ist ein Versuch, anhand des Papiers des Deutschen Sportbundes ,,Zur Definition des Sports" (Wissenschaftlicher Beirat des Deutschen Sportbundes 1980, 437) Möglichkeiten zur Begriffserklärung zu finden, indem die aufgestellten Kriterien des Wissenschaftlichen Beirats des Deutschen Sportbundes zunächst dargestellt, dann auf den Schachsport angewandt und in einer kleinen Befragung aktiver Schachspieler2 bestätigt werden sollen.
1 Darstellung der Kriterien
Der Begriff ,,Sport" im Papier des DSB
Der Deutsche Sportbund hat, um immer wieder neu aufflammende Diskussionen zum Thema: Was ist eigentlich Sport? ( vgl. Wissenschaftlicher Beirat des DSB 1980, 437) zu kanalisieren, seinen Wissenschaftlichen Beirat aufgefordert, eine Definition des Begriffes zu erarbeiten, die allen Vertretern des organisierten Sports eine gemeinsame Grundlage bietet, an der gemessen werden kann, welche Tätigkeiten als Sport angesehen werden können und welche nicht. Aufgabe des Papiers ist es, einen gemeinsamen Nenner für den Begriff "Sport" zu finden, damit sicher gestellt ist, dass alle von derselben Sache sprechen. Innerhalb des DSB soll ein Sprachkonsens herbeigeführt werden, eine Bewusstseinsbildung darüber gefördert werden, was der DSB organisatorisch und politisch vertritt.
Dies ist wichtig für
a) Anträge von Vereinen oder Verbänden, die um Aufnahme in den Deutschen
Sportbund ersuchen;
b) Entscheidungen nach einheitlichen Merkmalen;
c) die Personen, die den DSB in der Öffentlichkeit vertreten.
Eine Klassifizierung für den Begriff ,,Sport" zu entwerfen, ist wegen der Bedeutungsvielfalt des Begriffes nicht vorstellbar. Vielmehr müssen die Erscheinungsformen, die Aufgaben, der Sinn und die Ziele des Sports untersucht werden. Die Kriterien dafür müssen aus dem sportlichen Geschehen abgelesen werden.
In der Diskussion über den Begriff ,,Sport" haben sich folgende
Fragen herauskristallisiert
(vgl. Wissenschaftlicher Beirat des DSB 1980, 437):
· Was verstehen Menschen unter Sport?
· Wie hat der Sport sich entwickelt?
· Welche Organisationsformen gibt es?
· Welche Funktionen hat der Sport?
· Wie ist er in das öffentliche Leben (politisch, rechtlich, ökonomisch)
eingebunden?
1.1 Die motorische Aktivität
Bewegung gehört immer zum Sport. Je nach Sportart gibt es verschiedene
festgelegte Bewegungsabläufe. Sie müssen regelrecht trainiert, eingeübt und
letztendlich auch automatisiert werden, um zum Erfolg zu führen. Körperliche
Fähigkeiten wie Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit, Beweglichkeit und Koordination
müssen geübt und stetig qualitativ verbessert werden. Die Ergebnisse, d.h. die
Erfolge hängen zum Teil. von der Qualität der Bewegungshandlung ab.
1.2 Die Bedeutungsinhalte
Sportliche Handlungen sind Bewegungsabläufe, die durch die jeweilige Sportart
konstituiert sind. Sie sind Ausdruck (Symbole, Zeichen) menschlicher Kultur
(vgl. Wissenschaftlicher Beirat des DSB 1980, 438). Aus Alltagsbewegungen werden
künstliche Bewegungen. Sie brauchen eine eigene Organisation,
Handlungsstrategien und Taktiken. Sportliche Handlungen haben immer einen
bestimmten Bedeutungsinhalt. Sie sind nicht kommerziell nützlich,
lebensnotwendig. Sie haben ihre eigenen Formen und Vorgehensweisen entwickelt.
Sie sind Selbstzweck und zielen auf Lebensfreude ab. Alltags- und
Arbeitshandlungen haben einen anderen Zweck, bzw. ein anderes Ziel.
1.3. Die Leistung
Um motorische Fertigkeiten zu erlangen, werden große Anstrengungen, Mühen auf
sich genommen. Das Training erfordert viel Zeit und Ausdauer, damit die
erhofften Leistungen erreicht werden können. Je nachdem, ob Leistungs-, Breiten-
oder Freizeitsport betrieben wird, sind die Anforderungen an Fleiß, Mühen etc.
im Training verschieden hoch. Immer gehören gegenseitiges Leistungsmessen,
Wettkämpfe, Wettspiele und Turniere zum Sport. Wettkampf ist ein grundlegendes
Prinzip des Sports.
1.4 Die Sportorganisation
Zum Ausüben des Sports gehören Gemeinschaften, Vereine, Riegen, Abteilungen und
Verbände. Als Sportverband gilt lt. Deutschem Sportbund, wer folgende
Voraussetzungen mitbringt (vgl. Wissenschaftlicher Beirat des DSB 1980, 439):
1) durchgehende Organisationen von der Ortsebene bis zur internationalen Ebene
2) überregional vereinbartes Wettkampfsystem
3) überregional vereinbartes Regelwerk
1.5 Sportregeln
Sportliches Handeln wird durch Regeln bestimmt, die innerhalb und zwischen den
Sportorganisationen aufgestellt werden und die verbindlich sind (vgl.
Wissenschaftlicher Beirat des DSB 1980, 439).
1.6 Ethische Werte
Die grundlegenden Ideen wie Fairplay, Partnerschaft, Chancengleichheit,
Teamgeist, Fähigkeit verlieren zu können, etc. sind unerlässlich. Missachtung
verstößt gegen den sportlichen Geist.
1.7 Erlebnisformen
Der Sport erfasst den ganzen Menschen. Körper, Geist und Seele werden
angesprochen. Typische Erfahrungen im Sport sind das Erleben von Fitness,
Vitalität, Freude, Spannung, Abenteuer und Risiko. Die Möglichkeit, seine
eigenen Grenzen und die Überwindungen dieser zu erleben, stellen eine einmalige
Chance dar, sich selbst kennen zu lernen und sich weiterzuentwickeln.
2 Anwendung der Kriterien auf den Schachsport
2.1. Motorische Fähigkeiten
Beim Schachsport kommt es im Allgemeinen nicht so sehr auf spezielle Kräfte an,
sondern vielmehr auf eine gut ausgebildete Fitness und Kondition. Wer seinen
Körper nicht unter Kontrolle hat, sollte sich nicht der Aufgabe stellen, eine
Partie über sechs oder mehr Stunden zu spielen. Geschweige ein großes Turnier
(vgl. Nikolaiczuk 1991, 3-4). Ein erfolgreicher Schachspieler kann daher auf ein
grundlegendes Fitness- und Konditionstraining nicht verzichten.
Besonderer Bedeutung kommt der Schulung von Auge, Geist und Hand zu. Ohne
ausreichende Koordination dieser Faktoren ist es fast unmöglich, eine Partie in
einen Sieg umzuwandeln. Besonders gravierend wirkt sich dies bei einer
Schnellschachpartie oder beim Blitzschach aus. Hier ist die Schnelligkeit
zwischen der erfassten Situation und den auszuführenden Handlungen
spielentscheidend. Der Zug muss sehr schnell erfolgen, da die Bedenkzeit gering
ist, und umgehend nach dem Bewegen der Figur die Uhr des Gegners in Bewegung
gesetzt werden muß. Diese Situationen müssen regelmäßig und systematisch geübt
und verbessert werden.
2.2 Die Bedeutungsinhalte
Richtiges, gekonntes Schachspielen ist nicht nur eine Kunst. Es ist eine Art
Droge, die einen nicht mehr los, lässt sobald man ihr ,,verfallen" ist. Man sagt
nicht umsonst, wer einmal mit diesem Sport angefangen hat, der wird ihn nie
wieder missen wollen.
Schach ist ein Brettspiel. Es stellt den Kampf zweier gleich starker Mächte dar.
Das Schachbrett ist ein Schlachtfeld, auf dem kein Blut fließt, sondern auf dem
die geistigen Kräfte gemessen werden. Im Mittelpunkt einer Partie steht der
König. Aufgabe der Spieler ist es, den gegnerischen König in dessen Spielraum
mehr und mehr einzuengen und ihn schließlich auf dem letzten Feld, das er noch
besitzt, Matt zu setzen.
Zur Zeit des Kalten Krieges wurde das Schachspiel, wie auch sehr viele andere
Sportarten, als politisches Schlachtfeld der Staaten des Warschauer Paktes
benutzt. Das Schachspiel diente als Machtbeweis gegenüber den westlichen
Staaten.
Im Gegensatz zum Schach als Sport war das Schachspiel der antiken Völker ein
Privileg der reichen und wohlhabenden Schicht. Es diente als Zeitvertreib.
2.3 Leistung
Schachspieler können ihr wirkliches Potential nur dann erreichen, wenn sie
langsam und mit sehr viel Geduld auf die ihnen gestellten Anforderungen
vorbereitet werden.
Begonnen wird mit Regeltraining. Zuerst muss erlernt werden, wie die Figuren
heißen und wie sie auf dem Brett aufgestellt werden müssen. Nach diesem Schritt
wird erlernt, wie die einzelnen Steine sich bewegen dürfen. Ist dieser mühsame
Anfangsschritt geschafft, ist es Zeit, sich mit dem Eröffnungstraining
auseinander zu setzen. Hierbei werden die unterschiedlichsten Bewegungen, die
ein Spieler während der ersten Züge in einer Partie ausführen kann, erlernt,
analysiert und verbessert. Dies soll dann in den folgenden Trainingspartien
gefestigt und ausgebaut werden. Als Hilfe dazu gibt es sehr viele
Eröffnungslektüren. Diese Lektüren sollen und müssen von Anfängern sehr häufig
benutzt werden, da sie zum Lernerfolg wesentlich beitragen. Wenn nun dieses
Stadium gemeistert ist, muss mit dem Mittelspiel und dem Endspiel weiter gemacht
werden, um dem ganzen Spiel eine runde Sache zu verleihen.
Mit der Zeit wird durch häufiges Spielen, gemeinsames Training im Verein oder
Lesen von guter Lektüre die Spielstärke nach und nach verbessert. Nach dieser
Lernphase, die im Schnitt ein bis zwei Jahre dauert, ist es für den weiteren
Erfolg ratsam, mit dem Turniersport anzufangen. Hierbei sind kleinere Turniere
der beste Weg, da ansonsten durch häufigere Niederlagen der Spaß und somit die
Motivation darunter leidet. Wenn die Spielstärke nun soweit gefestigt ist,
sollte der Spieler sich mit größeren Turnieren und Mannschaftskämpfen
auseinandersetzen können. Dann können weitere Fortschritte und Erfolge errungen
werden.
2.4 Sportorganisation
Nachfolgend ist die Organisation des Schachverbands Württemberg exemplarisch
dargestellt (Schachverband Württemberg e.V. 1995, 8):
Bund |
Deutscher Schachverband e.V. |
Land |
Schachverband Württemberg e.V. |
Bezirksebene |
Bezirk Neckar-Fils |
Kreisebene |
Kreis Reutlingen-Tübingen |
Örtlich |
SC Rochade Metzingen |
Abbildung 1: Aufbau der Organisation innerhalb Deutschlands
2.5 Sportregeln
Der Weltschachbund (FIDE) hat am 2. April 1997 die überarbeitete Form der
FIDE-Schachregeln erlassen. Diese sind am 1. Juli 1997 in Kraft getreten und für
alle Schachspieler beiderlei Geschlechts gleichermaßen anzuwenden. Sie sind bei
allen offiziellen Turnieren, bei Qualifikationsturnieren oder
Meisterschaftswettkämpfen anzuwenden.
In diesem Regelwerk werden alle erdenklichen Vorgänge und Eventualitäten, die
bei einer Schachpartie auftreten können, geregelt. So werden zum Beispiel in
diesen Artikeln die Anfangsstellung der Figuren auf dem Brett erläutert, die
Gangart der Figuren, das Ende der Partie oder, wie die Aufzeichnung der Züge zu
erfolgen hat. Dies sind nur einige wenige Artikel des Gesamtwerkes (vgl.
Deutscher Schachverband e.V. 1997, 5-9).
Zur Veranschaulichung dieses komplexen Regelwerkes führe ich noch zwei Artikel
genauer auf:
Artikel 1:Wesen und Ziel des Schachspieles
,,Das Schachspiel wird zwischen zwei Gegnern gespielt, die abwechselnd Figuren
auf einem quadratischen Spielbrett ziehen. Der Spieler mit den weißen Figuren
beginnt die Partie. Ein Spieler ist am Zug, sobald der Zug seines Gegners
beendet worden ist.
Das Ziel eines jeden Spielers ist, den gegnerischen König anzugreifen, dass der
Gegner keinen regelmäßigen Zug mehr hat. Ist dies erreicht hat er den Gegner
Matt gesetzt und somit gewonnen. Ist eine Stellung erreicht, in der keinen der
beiden Spieler das Matt setzen mehr möglich ist, ist das Spiel Remis" (Deutscher
Schachverband e.V. 1997, 4).
Artikel 12: Das Verhalten der Spieler
§1: Von den Spielern werden beste Umgangsformen erwartet (Deutscher
Schachverband e.V. 1997, 15)
§7: Die Partie ist verloren für einen Spieler, der sich weigert die Schachregeln
zu befolgen (Deutscher Schachverband e.V. 1997, 16)
2.6 Ethische Werte
Leitideen wie Fairplay, sind im Schach sehr wichtige Bestandteile. Dies ist
sowohl auf das Freizeitschach, das Hobbyschach sowie das Turnierschach
anzuwenden und sollte von allen Spielern bzw. Mannschaften eingehalten werden.
Aber machen wir uns nichts vor. Leider wird es immer wieder Schwarze Schafe
unter den Schachspielern geben, nämlich diejenigen die bei Turnieren oder
Mannschaftskämpfen um jeden Preis gewinnen wollen, egal mit welchen Mitteln. So
werden zum Beispiel bei Mannschaftsmeisterschaften Spieler, die für einen Verein
nicht spielberechtigt sind, unter falschem Namen eingesetzt. Dies geschieht von
den untersten Klassen bis hin zur Bundesliga. Insofern muss sich der
Fairplay-Gedanke gerade hier durchsetzen, d.h. bei kleineren Meisterschaften
muss
daher noch mehr aufgepasst werden wie bei höherklassigen Spielen.
Eigentlich sollten sich diese Leute den folgenden Grundgedanken zu Gemüte
führen:
,,Die Wurzeln des Schachspiels liegen im Bestreben, das im Training erlernte und
erarbeitete Können von Zeit zu Zeit im Wettstreit mit anderen zu messen und sich
Stück für Stück der eigenen Perfektion zu nähern." (Hübner, 1985, 135)
Auch aus diesem Grunde hat sich der Deutsche Schachverband mit diesem Thema auseinandergesetzt und einige Artikel gegen den Missbrauch erlassen. Diese sind im Handbuch des Schachverbands Württemberg e.V. aufgeführt.
Exemplarisch seien einige Bestimmungen genannt (Schachverband
Württemberg e.V. 1995, 35-41):
Artikel 4: Spielerpaßssund Spielberechtigung
,,Ein Spieler ist nur für den Verein spielberechtigt, der auch im Spielerpass
eingetragen ist. Er kann nur für diesen Verein Mannschaftswettkämpfe bestreiten
und an offiziellen Meisterschaften der diesem Verein übergeordneten Organisation
teilnehmen."
Artikel 5: Vereinswechsel
Artikel 15: Das Verhalten der Spieler
15.1: Verbote
15.2: Strafen
Artikel 16: Schachjugend
Artikel 17: Doping
17.1 Der Schachverband bekämpft Doping und tritt für Maßnahmen ein die den
Gebrauch
verbotener leistungssteigernder Mittel unterbinden
17.2 Sollte gegen die gültigen Richtlinien verstoßen werden so ist die Partie
für den Gegner in einen Sieg umzuwandeln und der überführte Spieler für eine
Dauer von drei Monaten vom aktiven Spielbetrieb auszuschließen.
Das Thema Doping hat beim Schachspiel nicht die gravierende Auswirkung wie bei
anderen Sportarten, aber es ist dennoch ein nicht zu unterschätzendes Problem.
Auch aus diesem Grunde hat es sich der Schachverband Württemberg e.V. zu Herzen
genommen und in seine Bestimmungen aufgenommen.
2.7 Erlebnisformen:
Die Faszination dieses Sports liegt ganz offensichtlich in der gewaltigen
Komplexität dieses Spieles. Die Spieler fühlen sich als die Strategen, die den
Kampf der eigenen Armee gegen die des Gegners führen. Sie planen den Angriff,
verwirren den Gegner durch Finten und überdenken die Verteidigung. Sie haben es
selbst in der Hand, die Armee des Gegners zu schwächen und gegebenenfalls zu
,,zerstören". Voraussicht, konzentrierte Überlegung, Geduld und Ausdauer, aber
auch Phantasie und logisches Denken werden von den Spielern verlangt und das
sind Eigenschaften, die man nicht nur beim Schachspielen benötigt. Diese
Eigenschaften können, wie in kaum einer anderen Sportart erlernt, gefördert und
im wahren Leben angewandt werden. Jede Partie bedeutet eine neue
Herausforderung: Anspannung und Aufregung, Freude und Frustration begleiten die
Schachspieler beim Ausüben ihres Sports.
3 Kleine empirische Studie
3.1 Darstellung der Vorgehensweise
Zunächst wollte ich etwas über die Schachbiographie der zu Befragenden erfahren.
Denn nur, wenn sie sich intensiv und schon seit geraumer Zeit mit ihrem Sport
befassen, sind ihre Aussagen stichhaltig. Die Gründe, warum sie gerade diese
Sportart gewählt haben, interessierten mich besonders, da der zeitliche Aufwand
bei diesem Sport ganz enorm ist.
Die Fragen zum Schachsport sind in Anlehnung an die Kriterien des DSB gestellt.
Die Befragten sollten den in ,,Multiple-choice-Methode" angelegten Fragebogen
ausfüllen. Mehrfachantworten waren möglich.
Der befragte Personenkreis stellte sich aus 18 Schachspieler und zwei
Schachspielerinnen zusammen. Von den befragten Personen spielen zwei in der
Oberliga, vier in der Verbandsliga, acht in der Kreisklasse und die restlichen
sechs in der A-Klasse. Die Spieler/innen sind zwischen 15 und 68 Jahre alt und
spielen seit mindestens vier Jahren.
3.2 Darstellung des Untersuchungsergebnisses:
Frage: Warum haben sie sich für diese Sportart entschieden?
Für die Befragten ist die Gemeinschaft mit anderen der wichtigste Anreiz Schach
zu spielen. Mit deutlichem Abstand folgt die Erhaltung/Verbesserung der
geistigen Frische. Der Ehrgeiz spielt bei immerhin zwölf Spielern noch eine
wichtige Rolle. Zehn der Befragten entschieden sich für die Förderung der Logik
und für den Spaß am Schach. Sechs Personen entschieden sich dafür, dass der Sport
in einem geschlossenen Raum ausgetragen wird.
Abbildung 2: Diagramm zur Frage
Es ist deutlich zu erkennen, dass die meisten Spieler den Schachsport als eine Art Training für den Geist sehen. Weitere wichtige Gründe sind der Ehrgeiz, der Spaß und die Förderung der Logik.
Frage: Sehen sie den Schachsport als einen vollwertigen Sport an?
15 von 20 befragten sehen das Schachspiel als vollwertigen Sport an. Nur fünf von ihnen haben mit ,,Nein" geantwortet.
Abbildung 3: Diagramm zur Frage
Auch hier lässt sich ein eindeutiges Ergebnis ablesen. Der Großteil der Befragten sieht das Schachspiel als eine vollwertige Sportart an. Oberliga-, Verbandsliga- und Bezirksligaspieler stimmten bei dieser Befragung alle mit ja!
3.3 Interpretation der Ergebnisse
Die Resultate aus der Befragung bescheinigen, dass Sportler, die sich noch nie
mit der Theorie des Sportes befaßt haben, mit den Aussagen des DSB, was
eigentlich das Wesen des Sports ausmache, übereinstimmen. Training, Leistung,
Erlebnisse in der Gemeinschaft, Überwindung und auch Kennenlernen der physischen
und psychischen Grenzen sind die wesentlichen Elemente im Sportgeschehen.
Bei der Frage, ob eine gute körperliche Fitness benötigt wird, stimmten 100% der
Befragten überein. Sie kamen alle zu dem Ergebnis, dass eine gute Fitness die
Qualität des Spieles fördert.
4 Zusammenfassung und Ausblick
Die vorangegangen Ausführungen haben gezeigt, dass der Schachsport alle
Kriterien, mit denen der DSB den Begriff ,,Sport" definiert, erfüllt. Das
Erlernen der Grundregeln, die geistige und auch körperliche Leistung machen
einen guten Schachspieler aus. Dies wird sowohl in der Literatur als auch durch
die Aussagen der kleinen empirischen Studie bestätigt.
Die Kameradschaft und der Gedanke an Fairplay muss aber immer an oberster Stelle
stehen, es darf kein Sieg um jeden Preis errungen werden.
Der Schachsport kann akzeptiert werden, wenn die Belastung durch überlange
Partien nicht ausartet. Die unerlässliche Rücksichtnahme auf den Gegner ist dabei
sehr stark in den Vordergrund zu stellen, da in geschlossenen Räumen gespielt
wird.